Roman

Was man von hier aus sehen kann

Ein Roman von Mariana Leky

Selma, eine alte Westerwälderin, kann den Tod voraussehen. Immer, wenn ihr im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Unklar ist allerdings, wen es treffen wird.

›Was man von hier aus sehen kann‹ ist das Porträt eines Dorfes, in dem alles auf wundersame Weise zusammenhängt. Aber es ist vor allem ein Buch über die Liebe unter schwierigen Vorzeichen, Liebe, die scheinbar immer die ungünstigsten Bedingungen wählt. Für Luise zum Beispiel, Selmas Enkelin, gilt es viele tausend Kilometer zu überbrücken. Denn der Mann, den sie liebt, ist zum Buddhismus konvertiert und lebt in einem Kloster in Japan …


Keyfacts:

  • Autor: Mariana Leky
  • Format: Taschenbuch
  • Seitenzahl: 320 Seiten
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Erschienen: Mai 2019
  • ISBN-Nr: 978-3832198398
  • Preis: € 12,00 [D] – Taschenbuchpreis (Preis kann je nach Shop abweichen)
  • Amazon Link: https://amzn.to/2ZmdnOx


Stärken des Buchs:

Die Geschichte ist sehr liebevoll geschrieben. Man sieht in dem Buch, wie Menschen durch große Emotionen zusammenwachsen und das unmögliche plötzlich möglich wird. Durch die Weisheiten und Lebenserfahrungen der Protagonisten bekommt die Geschichte eine gewisse Leichtigkeit.

Jeder Charakter in dem Buch wird auf humorvolle und sehr leidenschaftliche Art und Weise beschrieben. Selbst die anfänglich verhassten Charaktere hat man zum Schluss ins Herz geschlossen und kann jede von ihnen getroffene Entscheidung vollends verstehen. Man fühlt und fiebert sogar mit ihnen mit.

Die Autorin hat in die Story eine Tragik-Komik mit einfließen lassen und diese gut mit den Emotionen der Charaktere kombiniert – die es leicht macht, mit dem Thema „Tod“ umzugehen und deren Ernst dennoch nicht in Frage stellt. Sehr schön zu lesen.

Schwächen des Buchs:

Ich habe mir das Buch anders vorgestellt und etwas anderes Erwartet. Ich habe mehr mit einem „Was-Wäre-Wenn“ Buch gerechnet, denn in der Beschreibung steht „jedesmal, wenn ein Okapi erscheint, stirbt jemand“. Dadurch hatte ich gehofft, mehr Chaos und verzweifelte Dorfbewohner kennen zu lernen, die sich auf den Tod vorbereiten oder davor weglaufen oder in letzter Sekunde versuchen alles zu richten. Allerdings spielt das gar keine so große Rolle in dem Buch. Klar spielt das Okapi an sich eine tragende Rolle, aber es ist nur der Auslöser, um die eigentliche Geschichte ans Laufen zu bringen. Denn in dem Roman geht es um Luise und ihre Liebevolle Beziehung zu ihrer Oma Selma sowie ihrer Liebe – einem buddhistischen Mönch aus Japan, den sie durch Zufall in ihrem Dorf im Westerwald kennenlernt.

Für mich war es anfänglich schwierig, in die Geschichte hineinzufinden – der lange Satzbau und die vielen Vergleiche und sehr blumigen Beschreibungen machten das Lesen und Folgen schwierig. Nach einiger Zeit hat man sich aber so stark daran gewöhnt, dass die Geschichte förmlich vorbei flog. Man konnte gar nicht mehr genug bekommen und wollte wissen, wie es weiter geht.


Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  • Das Buch geschlossen und mir gedacht „War es das jetzt wirklich?“
  • Okapi-Fotos angesehen und über die Tiere bei Wikipedia nachgelesen
  • Ins Meer gesprungen und ein paar runden geschwommen!

Mein Fazit zu dem Buch:

Das buch hört so plötzlich auf… Ich hätte gerne viel mehr von Luise und ihrem Leben gelesen. Die Geschichte hat mich von jetzt auf gleich gepackt und nicht mehr los gelassen, hat aber auch genau so schnell geendet. Leider. Ich musste viel über das Buch nachdenken. Obwohl ich anfangs etwas ganz anders erwartet hatte, bin ich doch positiv überrascht, wie humorvoll man mit dem Thema Tod und Verlust umgehen kann und wie viel Liebe in diesem Buch steckt.
Mit diesem Roman hat Mariana Leky mir ein wunderbar kurzweiliges Leseerlebnis geschenkt. Danke.


Sternchenbewertung:

★★★★☆

Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen – weil ich anfangs viel Zeit gebraucht habe, in die Geschichte rein zu kommen und durch den Klappentext etwas völlig anderes erwartet habe gibt es einen Stern Abzug. Das schmälert dennoch nicht die Geschichte und ist eine klare Leseempfehlung. Ich hoffe auf eine Fortsetzung. 🙂


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