Als Lydia den charismatischen Kai kennenlernt, glaubt sie, ihren Seelengefährten gefunden zu haben. Obwohl Kai schon zu Beginn ihres Zusammenseins ein geheimnisvolles, undurchschaubares Verhalten an den Tag legt, bekommen die beiden Kinder und heiraten. Auch Lydias Sohn aus erster Ehe lebt mit in der neu gegründeten Familie.
Die Beziehung entwickelt sich zu einem diffusen Wechselspiel aus Nähe und Distanz, das Kai subtil zu steuern scheint. Seine zunehmend widersprüchlichen Aussagen sowie sein respektloses Verhalten stürzen Lydia irritiert in tiefe Traurigkeit. Verzweifelt versucht sie, Lösungen für ihre Probleme zu finden, doch es gelingt ihr kaum, diese überhaupt in Worte zu fassen. Längst ist sie unbewusst in eine emotionale Abhängigkeit von Kai geraten, zweifelt an ihrer Wahrnehmung und sucht verunsichert die Schuld bei sich selbst. Bis sie erkennt, dass ihr Ehemann narzisstische Persönlichkeitsmerkmale aufweist, vergehen viele dramatische Jahre.
Wird Lydia sich von den unsichtbaren Fesseln, durch die sie an Kai gebunden ist, lösen können?
{Klappentext} (Rezensionsbuch)
Key Facts:
- Autor: Leandra Fischer
- Format: Taschenbuch
- Seitenzahl: 404 Seiten
- Verlag: BoD – Books on Demand
- Erschienen: 21. Juli 2020
- ISBN-Nr: 978-3-7519-0728-6
- Preis: € 14,99 [D] – Buchpreis
Man taucht in das Leben der eher schüchternen und zurückhaltenden Lydia ein, die nach der Scheidung von ihrem Mann mit ihrem Sohn allein lebt. Über eine Freundin lernt sie den charmanten und selbstsicheren Kai kennen. Die beiden sind direkt auf einer Wellenlänge und Lydia fühlt sich mental mit Kai stark verbunden. Über Kais anfängliche Macken schaut Lydia großzügig weg und schon bald ziehen die beiden zusammen. Nach und nach merkt Lydia immer öfter, dass an Kais Aussagen etwas nicht stimmt. Er verheimlicht ihr Treffen mit anderen Frauen, kommt oft erst spät in der Nacht nach Hause und schottet sich auch sonst immer häufiger von Lydia ab, nur um am nächsten Tag mit Blumen vor der Tür zu stehen und ihr zu versichern, wie sehr er sie liebt. Lydia ist mit diesem Gefühlsauf und ab total überfordert und verunsichert. Sie versucht immer verständnis- und rücksichtsvoll zu sein, doch ist das möglich bei einem Mann mit einer narzisstischen Persönlichkeit?
Stärken des Buchs:
Zwischen manchen Kapiteln sind kleine Gedichtpassagen
geschrieben, die die Emotionen des Buches noch mehr unterstreichen. Die Idee
fand ich total schön und liebevoll. Die Emotionen im Buch waren insgesamt sehr
intensiv, manchmal wollte ich Lydia schütteln und sie anschreien und manchmal
wollte ich sie einfach nur in den Arm nehmen und ein wenig mit ihr weinen.
Dieses Buch regt sehr zum Nachdenken an.
Schwächen des Buchs:
Die ersten hundert Seiten wird öfters in Vergangenheit und Gegenwart hin und her gesprungen und ich wusste manchmal nicht wo ich dran war und hab mich ein wenig verzettelt, dass fand ich etwas schade. Manchmal zog sich das Buch auch etwas, da sich viele Situationen in dem „Komm her – Geh Weg“ Spiel wiederholten und man auf der Stelle trat.
Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:
- diese Rezension geschrieben
- mich mit Freunden über den Narzissmus ausgetauscht
- der Auorin geschrieben
Mein Fazit zu dem Buch:
Dieses Buch ist eine Achterbahn der Gefühle. Ich habe sehr mit Lydia mitgelitten, konnte manchmal ihre Entscheidungen aber nicht ganz nachvollziehen. Sie stürzte von einer Katastrophe in die nächste und von Kai bekam sie nie viel Liebe zu spüren und meistens nur Spott und Hohn. Das Buch zeigt einem den schweren, misslichen und oft hoffnungslosen Kampf einer Frau, sich von ihrem dominaten Mann zu trennen. Man wird in die verschiedenen Situationen bildlich und gefühlsmäßig reingeworfen und möchte Lydia so gerne helfen. Das Lydia Stimmen ihrer toten Verwandten hört, die ihr versuchen den Weg zu weisen, sich dabei aber selbst uneinig sind, fand ich am Anfang zwar sehr gewöhnungsbedürft, doch mit der Zeit lernte ich diese Abschnitte zu schätzen.
Ich lege dieses Buch jedem, ans Herz. Es ist aufschlussreich und man fühlt sich mit der Situation gleich weniger allein.
Jeder Mensch ist es Wert, für sich zu kämpfen.
Sternchenbewertung:
★★★★
Das Buch bekommt von uns 4 von 5 Sterne.
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