Sachbuch Wahre Begebenheit

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen: aber wissen sollten

Ein Sachbuch von Alice Hasters

„Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören.
Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.

{Klappentext}


Key Facts:

  • Autor: Alice Hasters
  • Format: Paperback Buch
  • Seitenzahl: 208 Seiten
  • Verlag: hanserblau
  • Erschienen: September 2019
  • ISBN-Nr: 978-3446264250
  • Preis: € 17,00 [D] – Buchpreis


Gerade nach den Anschlägen in Hanau merkt man wieder, dass es noch immer sehr viel Rassismus in Deutschland gibt. Daher ist es notwendig sich wieder und wieder mit dem Thema auseinander zu setzen und ein klares Statement gegen Rechts zu beziehen. Nicht wegschauen, sonder aufmerksam machen!

Diese Buch ist eine persönliche Erzählung davon, wie es ist, als „mixed person“ aufzuwachsen. Wie in alltäglichen Situationen noch immer Rassismus versteckt ist (allein die Frage „Wo kommst du her?“) und was wir alle dafür tun können, damit es bald keinen Rassismus mehr gibt.


Stärken des Buchs:

Dieses Buch sensibilisiert dafür, wie stark unsere Gesellschaft nach wie vor von rassistischen und sexistischen Denkmustern durchdrungen ist.

Alice Hasters pflegt dabei eine lockere, alltagstaugliche Sprache und ein fundiertes Hintergrundwissen – beispielsweise zur deutschen Kolonialgeschichte.

Berührt haben mich insbesondere die offensichtlichen und weniger offensichtlichen Alltagserfahrungen der Autorin mit Rassismus.

Schwächen des Buchs:

Sie schreibt sehr viel aus ihrem eigenen Leben und widmet ganze Kapiteleinigen ihrer Familienmitglieder. Ich hätte mir hier etwas mehr Allgemeinheit gewünscht.


Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  • Alice Hasters auf Twitter gefunden und gefolgt
  • Die Kolonialgeschichte von Deutschland erarbeitet
  • Das Foto für diesen Beitrag erstellt

Mein Fazit zu dem Buch:

Dieses Buch hat meine Sicht auf viele Dinge verändert, mich aber zugleich auch traurig gemacht –mit anzusehen, wie viel Rassismus noch in Deutschland herrscht und wie viele Dinge so selbstverständlich für einige sind, dass diese nicht mal merken, dass es rassistisch ist. Als ich dieses Buch las, habe ich viel mit Bekannten und Freunden darüber gesprochen – doch leider war zu vielen Themen keinerlei Einsicht vorhanden. Sie fühlten sich angegriffen, wenn man sie auf genau diese rassistische Äußerungen ansprach und sie in ihrer Wortwahl korrigiert. So etwas muss sich ändern. Ich kann nur hoffen, dass viele dieses Buch lesen werden und sich genau so viel zu herzen nehmen, wie Alice und viele ander BIPOC es sich wünschen würden.


Sternchenbewertung:

★★★★☆

Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sterne.


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