Biografien Sachbuch

Für mich soll es Neurosen regnen

„Mein Leben mit Zwangsstörungen“ von Peter Wittkamp

Peter Wittkamp ist ein lustiger Mensch. Er schrieb bereits Gags für Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf und ist seit Jahren Hauptautor der »heute show online«. Außerdem verhalf er den Berliner Verkehrsbetrieben mit der Kampagne #weilwirdichlieben zu einem ganz neuen Image. Doch es gibt etwas, dass nur sehr wenige Menschen über ihn wissen: Er leidet seit mehr als 20 Jahren unter Zwangsstörungen. Und zwar deutlich heftiger, als »noch kurz mal schauen, ob der Herd wirklich aus ist«. Und da er selbst nun mal nicht ganz unwitzig ist, gerät das neben den wissenschaftlichen Fakten, die in einem solchen Buch nicht fehlen dürfen, bisweilen sehr humorvoll, ohne das Thema der Lächerlichkeit preiszugeben.

{Klappentext}


Key Facts:

  • Autor: Peter Wittkamp
  • Format: Taschenbuch
  • Seitenzahl: 320 Seiten
  • Verlag: btb Verlag
  • Erschienen: Oktober 2019
  • ISBN-Nr: 978-3442758296
  • Preis: ca. € 10,00 [D] – Buchpreis


Peter Wittkamp ist Comedy-Autor, Werbetexter und hat gleichzeitig ein Geheimnis – er leidet unter Zwangsstörungen. Aber was bedeutet das für ihn? Wie kann man sich eine Zwangsstörung vorstellen? Wie lebt es sich damit? Wie kämpft man dagegen an? Und vor allem – wie begegnet man dieser Krankheit mit viel Humor? Alls das zeigt Wittkamp in diesem Buch und nimmt uns mit auf eine äußerst lustige Reise, bei der er zum ersten Mal offen über seine Krankheit spricht.


Stärken des Buchs:

Peter Wittkamp schafft es, ein ernstes Thema interessant, verständnisvoll und kurzweilig darzustellen. Man bekommt durch seine Schilderungen einen äußerst detaillierten Eindruck, wie man sich eine Zwangsstörung vorstellen kann und was es für den Menschen selbst bedeutet. Er untermauert alles mit vielen (oftmals lustigen) Anekdoten aus seinem Privatleben.

Dieses Buch habe ich innerhalb weniger Stunden komplett verschlungen und bin froh, so viel über Zwänge, Ängste und auch Depressionen lernen zu können.

Man lernt, dass kein Zwang dem anderen gleicht und das Klischee des „Ich-hab-den-Herd-vergessen-aus-zu-machen“-Stereotypen nicht immer zutrifft. Dass eventuell komisch wirkende Nachrichten über Social-Media auf einen Zwang zurückzuführen sind und dass es gar nicht so schlimm ist, sich eine Auszeit in einer psychiatrischen Klinik zu nehmen.

Ich habe stellenweise Tränen gelacht und war auf der nächsten Seite direkt betroffen und mitfühlend. Sehr schön, dass ein Autor diese Emotionen hervorrufen kann.

Schwächen des Buchs:

Es ist zu kurz! 😀 Ich hätte gern noch so viel mehr über die einzelnen Zwänge und das Leben von Wittkamp gelesen.


Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  • Peter Wittkamp bei Twitter gesucht und gefunden!
  • Nach weiteren Büchern von ihm geschaut
  • Den Wikipedia-Eintrag über Zwangsstörungen durchgelesen

Mein Fazit zu dem Buch:

Ich bin noch immer geflasht davon, wie man dem ganzen Thema so lustig entgegen treten kann. Peter Wittkamp hat sich mit diesem Buch seelisch nackt gemacht und davor ziehe ich den Hut! Danke, dass ich so viel aus diesen Seiten lernen, erfahren und mitnehmen konnte.
Dies wird defnitiv nicht mein letztes Buch von Peter Wittkamp gewesen sein.


Sternchenbewertung:

★★★★★

Das Buch bekommt von uns 5 von 5 Sterne.


Weitere Romane auf Weekly-Books, die sich lohnen:
Der Donnerstags Mordclub
Der Heimweg

No Comments

Schreibe einen Kommentar zu Anonymous Cancel Reply