Biografien Wahre Begebenheit

Geschichten eines Kindes

– Ein Roman nach einer wahren Begebenheit –

In einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Wisconsin bringt im Juli 1953 die zwanzigjährige Telefonistin Carol Truttmann ein Kind zur Welt. Noch in derselben Nacht gibt sie den Jungen zur Adoption frei. Daniel, so sein Name, bleibt in der Obhut eines Sozialdienstes. Bald sehen sich die betreuenden Kinderschwestern mit einem aus ihrer Sicht schwerwiegenden Verdacht konfrontiert: Das Baby scheint, anders als von der Mutter angegeben, nicht »weiß« zu sein, sondern, wie es in der Behördensprache der damaligen Zeit heißt, »indianisch«, »polnisch« oder »negrid« – ein Skandal in einer homogen weißen, den rigorosen Gesetzen der Rassentrennung unterworfenen Gesellschaft. Eine Sozialarbeiterin soll die wahre ethnische Herkunft des Kindes ermitteln. Dazu muss sie allerdings den Vater des Kindes ausfindig machen, dessen Identität die leibliche Mutter nicht preisgeben will …

{Klappentext}


Key Facts:

  • Autor: Anna Kim
  • Format: Gebundenes Buch
  • Seitenzahl: 220 Seiten
  • Verlag: Suhrkamp Verlag
  • Erschienen: August 2022
  • ISBN-Nr: 978-3-518-43056-9
  • Preis: ca. € 23,00 [D] – Buchpreis


1953 gebärt Carol Truttmann in Wisconsin einen Jungen und gibt ihn sofort zur Adoption frei. Sie verbindet nichts mit dem kleinen Daniel. Schnell kommt der Verdacht auf, dass das Baby nicht „weiß“, sondern „indianisch“, „polnisch“ oder „negrid“ sei. Doch Caroll schweigt über den Vater. In einer der Rassentrennung unterworfenen Gesellschaft stellt dies einen Skandal dar. Eine Sozialarbeiterin soll nun die Herkunft des Kindes feststellen, indem sie den Vater ausfindig macht.


Stärken des Buchs:

Das Buch basiert auf einer wahren Begebenheit, was die ganze Geschichte noch fassungsloser und schrecklicher macht. Man kann den ganzen Wettlauf der Adotion wirklich mitverfolgen und bekommt anhand der Protokolle von Telefonaten, Untersuchungen oder Gesprächen ein ziemlich erdrückendes Gefühl. Dass Rassismus so offen und verzerrt ausgelebt wird und mit Begriffen nur so um sich geworfen wird, ohne fundierte Menschenkenntnis, zeugt von einer gebrochenen Gesellschaft und macht mich sehr traurig. Wie kann man Menschen nur in so Klaster packen?
Das schlimmste ist, dass die Autorin aufzeigt, dass dieser Rassismus selbst heute noch von einer Frau ausgelebt wird, die selbst in eine „Mischehe“ lebt. Geschickt schafft sie es, den Zeigefinger auf einen wunden Punkt der Gesellschaft zu legen und viele Dinge kritisch hinterfragen zu lassen.

Schwächen des Buchs:

Die Kapitel – gerade zu Anfang – die anhand von Akten geschrieben wurden und in Protokollform zu lesen sind, lassen einen nur sehr schwer in die Geschichte eintauchen. Hier hätte ich mir etwas mehr Ausarbeitung gewünscht. Gerade, weil das Buch nur 220 Seiten hat, aber mit stolzen 24€ zur Kasse bittet.


Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  • Da das Buch auf der Longlist des Buchpreises war, hab ich mir noch andere Bücher davon angesehen
  • Die Autorin bei Instagram angesehen
  • Das Buch in meiner Reado-App als gelesen markiert.

Mein Fazit zu dem Buch:

Eine äußerst wichtige Geschichte, die zeigt, wie kaputt die Gesellschaft war und zum Teil noch ist. Welche heftigen Spätfolgen Rassismus haben kann und wie ein kleines Kind darunter leidet.
Dennoch fand ich den Schreibstil schwer verdaulich – gerade die Kapitel in Form von Protokollen und ziehe noch einen Stern für das Preis/Seiten Verhältnis ab. (220 Seiten für 24€).


Sternchenbewertung:

★★★

Das Buch bekommt von uns 3 von 5 Sterne.


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